Aufnahmen aus Atomkraftwerken, Windkraftfeldern und Satellitenanlagen, entstanden seit 2014
Das aktuelle Naturverständnis ist geprägt vom Zwiespalt zwischen dem dringenden Bemühen um Naturschutz auf der einen Seite und der radikalen Ausbeutung natürlicher Ressourcen auf der anderen. Die Angst vor einer menschengemachten, unkontrollierbaren Entfesselung von Naturgewalten wächst und wird Motivator für einen Paradigmenwechsel im Fortschrittsdenken: Der Glaube an die Vereinbarkeit moderner Zivilisation mit einem ‚intakten‘ Ökosystem ist überholt, die zivilisatorische Überlegenheit des Menschen gegenüber der Natur durch die Technik scheint widerlegt. Aus der Resignation resultiert eine neue, romantische Sehnsucht nach einem Naturideal, nun eher als utopisches Motiv.
Ausgehend von diesen Annahmen beschäftigt sich diese Arbeit mit dem Wandel des Verständnisses von Natur: Sie interessiert sich für die Frage nach einem neu formulierten Naturbegriff sowie dem modifizierten Ideal im Zusammen von Mensch und Natur: Konkret den Industrien im Umfeld der Nutzung von Naturkraft, die sich in den letzten Jahrzehnten konstant gewandelt haben: Atomkraft, Bergbau, Wasser- und Windkraft, sowie auch Satelliten- und Raumfahrttechnologie.